Diuretika-induziertes Ödem

Diuretika sind grundsätzlich nur indiziert bei:

  • schwerer Herzinsuffizienz
  • Hypertonie
  • Aszites infolge Leberzirrhose
  • Niereninsuffizienz
  • symptomatisch bei Eiweißmangelödemen
  • Eine relative Indikation zur Diuretikabehandlung stellt das maligne Lymphödem dar.

Kurzwirksame Diuretika (Piretamid, Furosemid, Etacrynsäure) sollten grundsätzlich nur bei Niereninsuffizienz und akut dekompensierter Herzinsuffizienz mit Lungenödem gegeben werden. Ansonsten sind mittellang wirkende Kombinationsdiuretika vorzuziehen, da diese außerdem kaliumneutral, bzw. Kaliumsparend sind.

Werden Diuretika bei anderen Ödemerkrankungen und somit nicht indiziert gegeben, kommt es zu einer Verarmung des Körpers an Salzen und Wasser, was reaktiv den Aldosteron- und Adiuretinspiegel erhöht [11]. Beim Nachlassen der Diuretikawirkung resultiert durch diese erhöhten Hormonspiegel eine verstärkte Salz- und Wasserretention, was der Patient als ein Spannungsgefühl am gesamten Körper empfindet. Dadurch kommt es häufig zu einer weiteren Diuretikaeinnahme, wodurch ein Teufelskreis angekurbelt wird.

In der Absetzphase von den Diuretika sind die ödembedingten Spannungsschmerzen manchmal nur mit MLD und Kompressionsbehandlungen soweit reduzierbar, dass sie vom Patienten toleriert werden. Die Normalisierung der wasser- und salzretinierenden Hormone ist nach etwa 2-5 Wochen erreicht, so daß dann die physikalische Ödemtherapie wieder beendet werden kann.