Eiweißmangelödem

Bei einer Verminderung der Serumeiweiße unter ca. 5 g/dl und der Albumine unter 3 g/dl entstehen Eiweißmangelödeme.


Die Ursachen

entweder :

  • eine verminderte Eiweißzufuhr mit der Nahrung (Hungerödem),
  • eine verminderte Eiweißaufspaltung im Darm bei Pankreas-Insuffizienz,
  • eine verminderte Eiweißresorption im Darm (Lymphangiektasie),
  • eine verminderte Eiweißsynthese in der Leber (Leberzirrhose),
  • ein verstärkter Eiweißverbrauch des Körpers (Malignome, chronische Entzündungen)

oder:

  • eine erhöhte Eiweißausscheidung über Nieren (nephrotisches Syndrom)
  • eine erhöhte Eiweißausscheidung über den Darm (exsudative Enteropathie)

Die häufigste Ursache ist in Europa der verstärkte Eiweißverbrauch durch schwere Tumorerkrankungen oder durch eine erhöhte renale Eiweißausscheidung beim nephrotischen Syndrom. Die Ödematisierung kann bis zur Anasarka gehen. Bei der Bestimmung der Bluteiweiße muß man beachten, daß vorher die Diuretika abgesetzt werden, da sonst durch Eindickung des Blutes fälschlicherweise normale Bluteiweiß-Werte bestimmt werden könnten.

Eiweißmangelödem

Eiweißmangelödem

Eiweißmangelödeme
bei chronischer Darmerkrankung
und bei Lebezirrhose



Eiweißmangelödeme

bei chronischer Darmerkrankung und bei Leberzirrhose

Bei der Leberzirrhose besteht zusätzlich eine behinderte Leberperfusion, so daß eine portale Hypertension mit Aszites (lokales Stauungsödem) resultiert. Eine weitere Ödemverstärkung ist durch den verminderten hepatogenen Abbau von Aldosteron und Östrogenen gegeben.

Die Basistherapie der Eiweißmangelödeme ist diätetisch und medikamentös, meist symptomatisch mit Diuretika und Aldosteron-Antagonisten. Bei nicht ausreichendem Ansprechen besonders der Beinödeme ist zusätzlich symptomatisch die KPE möglich.